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3. Seite Kitzbühler Feuerwehrmann

baut einzigartigen Feuerwehr-Rollstuhl

BRANDHEISS: Coole Idee. Nur wie schaut’s hier mit der Finanzierung aus? Wird ja nicht unbedingt ein billiges Unterfangen sein oder?

Du sagst es. Und genau hier war auch schon das erste Problem, das es erst einmal zu bewältigen galt. Unterstützung seitens der Krankenkasse gibt’s da ja leider nicht.

BRANDHEISS: Und worin bestand die Lösung?

Grinst zufrieden. Wieder im Kreis meiner Freunde und Bekannten. Anfang Februar 2016 wurde ich wie jedes Jahr von Michi Huber und Mandi Goller zum schon legendären Ripperlessen eingeladen. Dies erfolgt immer nach getaner Auf- und Abbauarbeit rund um das Hahnenkammrennen (HKR) www.hahnenkamm.com. Alle Firmen, Arbeiter und Funktionäre rund um das HKR nehmen hier teil.

Dort kam mein Problem zum bevorstehenden Upgrade meines Rollstuhls auch zur Sprache und dass es doch einige Tausend Markus Gruber 6Euro benötigen würde. „Markus, wir schauen, ob wir da was auf die Beine stellen können“, war das Resümee dieses Gesprächs mit Michi Huber, Präsident des Kitzbüheler Schiclub. Zwei Wochen später waren die finanziellen Mittel organisiert.

Der KSC Kitzbüheler Schiclub www.skikitz.org, WWP Weirather Wenzel & Partner www.wwp-group.com sowie der VST Vertreterstammtisch Kitzbühel www.vst-kitz.at würde unter die Arme greifen.

BRANDHEISS: Womit ging’s los?

Erst einmal benötigte ich einen peppigen Anstrich. Feuerwehrkamerad Roland Krabichler aus Reith bei Kitzbühel www.krabichler.at war mein erster Ansprechpartner. Seine Aufgabe war es, die Rahmenlackierung der Motor- und Elektronikabdeckung optisch ansprechend zu bemalen. Hier musste der Rollstuhl zerlegt und abgedeckt werden.

Der Rahmen wurde in der Farbe Nightblue (gleiche Farbe wie unser VW Multivan) lackiert. In vielen kleinen und mühsamen Schritten war Roland dann mit dem Airbrushen beschäftigt. Hierzu gab ich ihm eine eigene Vorlage mit Feuerwehr-Design. Nachdem er – so finde ich – einen geilen Job erledigt hat, wurde der Rolli wieder zusammengebaut und mir zurückgegeben.

BRANDHEISS: Stimmt. Roland hat sich wirklich ordentlich ins Zeug geworfen. Du hast ja auch an der Lichtanlage gebastelt, oder?

Eh klar. Hier gab’s großartige Hilfe von Manfred Scholl von Kitzbüheler Autoelektronik-Betrieb Schroll. Der Schritt war aber kein Klax, denn die neue Beleuchtung wurde von der eigenen Stromsteuerung mit Bus-Steuerung nicht erkannt. Somit ist es notwendig gewesen, ein eigenes, ausgetüfteltes Lichtschaltsystem zu bauen, damit die neue Lichtanlage auch funktioniert und vom Bedienfeld bzw. Joystick auch anwählbar ist.

Im Tiroler Stil muss ich an dieser Stelle dem Manfred ein saggrisches Danke aussprechen. Der hat wirklich geile Arbeit geleistet, was ich keinesfalls als Selbstverständlichkeit abtun möchte. Zwei Frontscheinwerfer, zwei Blitzer in blau „ grins laut„ an der vordersten Stelle (Knieschutzhalter), ein großes Rücklicht, zwei kleinere Rücklichter sowie zwei Blinker sind jetzt am Rolli montiert. Das sollte reichen, denk‘ ich mal.

BRANDHEISS: Schlussendlich fehlt noch das Pimpen des Antriebs, korrekt?

Du sagst es. Hier galt mein Unterstützungsaufruf an Martin Seissl von SEISSL Funktechnik in Schwoich. Er war der Glückliche, den diese Aufgaben treffen sollte. Vorausblickend auf mein Umbauvorhaben war ich schon im November 2015 mal dort. Der Rollstuhl wurde dort zerlegt und genauestens vermessen, um den idealen Platz für die optimierten Akkuzellen sowie dem Ladegerät zu schaffen. Auch ein Kostenvorschlag für das Tuning wurde erstellt. Somit war ich im Februar dann wieder dort zu Gast.

Na was glaubst du denn. Natürlich. Ich bin nach wie vor mit Leib und Seele bei der Feuerwehr Kitzbühel. Meine Tätigkeiten sind nun in den Bereichen Pressearbeit rund um die Feuerwehr und der Kameradschaft. Die Webseiten www.feuerwehr-kitz.at und www.maggei.at sind meine persönliche Identität. Auf letzterer Internetseite findet man viele Infos zu meiner Person. Da ich ja nun im Rollstuhl sitze, aber dennoch nicht aufgegeben habe, möchte aber jeden, den ein ähnliches tragisches Unglück passiert ist, Mut zusprechen.

Das führt uns dann ja auch gleich zu deinem Spezialfahrzeug, deinem Rollstuhl. Jawohl. Ich habe 2010 einen Elektrorollstuhl von „Lifestand LSC“ mit Liege und Stehfunktion bekommen. Das 16.000 Euro Modell, dessen Kosten von der Gebietskrankenkasse übernommen worden sind, wurde exakt auf meinen Körper angepasst. Statt 180 Watt Motoren sind jetzt welche mit 320 Watt eingebaut, sodass ich auch außerhalb des Haues etwas Power unter dem Sitz habe. Ebenso cool und auch wichtig für das Selbstvertrauen ist, dass man in Augenhöhe mit anderen kommunizieren kann.

BRANDHEISS: Umbau? Wie kommt man dazu, seinen Rollstuhl umzubauen?

Grinst. Na was glaubst du denn? Wenn ich schon täglich mit dem Gefährt unterwegs bin, dann will ich doch nicht komplett auf einen fahrbaren Feuerwehruntersatz verzichten. Zudem brauchte das Gerät, wie oben schon erwähnt, etwas mehr Antriebskraft und Akkupower. Schlussendlich will ich ja unabhängig mobil sein. Also brauchst ein sicheres und zuverlässiges Fahrzeug.

BRANDHEISS: Umbau? Wie kommt man dazu, seinen Rollstuhl umzubauen?

Naja, da mir meine Mobilität ja weiterhin extrem wichtig ist, habe ich dem Rollstuhl schon mal gezeigt, was ich von ihm verlange. Im Winter hatte ich da meine größten Probleme. Die Batterien brachen bei Kälte zusammen und trotz Anzeige am Display, dass noch alles voll ist, war da schnell mal Pause. Katastrophal waren auch Fahrten bergauf oder wenn’s matschig war. Die Motoren schalteten sich einfach ab.