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4. Seite Kitzbühler Feuerwehrmann

baut einzigartigen Feuerwehr-Rollstuhl

BRANDHEISS: Das Akku-Tuning war einfach oder?

Hehehehe. Hättest wohl gerne. Wie schon bei den anderen Vorarbeitern sollte auch das hier jetzt wieder ein kniffliges Unterfangen werden. Wäre sonst ja auch langweilig geworden. Also neuerlich den Rolli zerlegen und gleich mal den Grundrahmen um sechs Zentimeter nach vorne erweitern.

Nur so konnten die acht Akkuzellen beidseitig untergebracht werden. Auch eine eigene Befestigung für die Akkublöcke wurde notwendig. Im Anschluss daran wurden Frästeile angefertigt sowie Schneide- und Schweißarbeiten durchgeführt.

Abschließend musste der Originallack vom Rahmen und diversen Kleinteilen entfernt werden, um die Pulverbeschichtung machen zu können.

BRANDHEISS: Und das war’s dann?

Nicht hudeln. Der Rollstuhl musste ja wieder zusammengebaut und die linken und rechten Akkuzellen eigepasst und miteinander verspannt werden. Im nächsten Schritt wurden die bei den beiden Akkublöcken die acht Zellen mit dem Zellverbinder und den Balance-Platinen verschraubt und im vorhandenen Platz im Fahrgestell eingepasst.

Die neuen Motoren haben nun mit 320 Watt fast doppelt so viel Schmalz wie die alten Modelle mit nur 180 Watt. Dann noch die jeweils acht Zellen beidseitig verkabeln und mit der gefrästen Abdeckung, die zugleich die Akkublöcke nach unten befestigt, eingebaut. Somit wird ein Verrutschen im Fahrbetrieb verhindert.

BRANDHEISS: Jetzt samma fertig?

Na, samma nu ned. Es geht noch weiter. Unter der Sitzfläche des Rollis wurde das Ladegerät verbaut. Auch das war aufgrund des kleinen Platzangebotes nicht gerade ein einfacher Job. Ein eigenes Gehäuse war hierzu anzufertigen, wo auch noch eine eigens gebaute Zuschaltung für das BMS-System untergebracht werden musste.

BRANDHEISS: Das bringt welchen Vorteil?

Ich brauch‘ nur mehr das Ladekabel mitnehmen und nur 2 Sdt. Zeit zum Laden und sonst nix mehr. Das Ladegerät selbst hab‘ ich ja jetzt immer mit.

BRANDHEISS: Aber jetzt geht’s dem Ende des Umbaus zu?

Hast an Stress? Aber ja, langsam geht’s ins Finale. Das BMS-Kopfsteuergerät musste noch montiert bzw. mit dem Display am Bedienfeld Joystick und verkabelt werden. Extra dafür wurde auch ein Sicht- und Wasserschutz aus Plexiglas für die BMS-Überwachung angefertigt bzw. aufgesteckt. Der noch Markus Gruber 9vorhandene Kabelsalat wurde geordnet, gekürzt, gebündelt und an die vorhandenen Steckverbindungen angeschlossen. Der Funktionstest sollte dem Umbauarbeiten ein positives Zeugnis ausstellen.

BRANDHEISS: Wie beurteilst du das Ergebnis des neuen Turbo-Rollis?

Was soll ich sagen. Ich war – und bin – vom Resultat überwältigt. Einfach sensationell wie der gepimpte E-Rollstuhl nun funktioniert. Meine Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern sogar deutlich übertroffen. Abschließend danke ich nochmals allen Unterstützern, die mir dieses Upgrade ermöglicht und damit einen ganz wesentlichen Beitrag zur Lebensqualität und – Mobilität geleistet haben!

BRANDHEISS: Vergleich alt neu (Infokasten)

VORHER:

4 Stück 19 Ah Bleigel-Akkus, davon je zwei parallel → Gesamtleistung: 24 V, 38 Ah Davon sind bei Bleiakkus jedoch – wenn die Lebensdauer erreicht werden soll – nur ca. 50-60% effektiv nutzbar, bei voller Entnahme 8 – 12 Stunden Ladezeit. Lebensdauer ca. 250 – 400 Zyklen bei 50% Entladung (ca. ein Jahr bei täglicher, voller Nutzung).

NACHHER:

16 Lithium-Eisen-Phosphat-Akkus mit 80 Ah, davon je zwei parallel → 24V 80 Ah – davon sind bei diesem Akkutyp bei optimaler Nutzung 70-80% effektiv nutzbar Das neue Akkusystem verfügt über ein Batteriemanagement-System mit Display. Es werden damit die einzelnen Zellen überwacht und während der Ladung ausbalanciert. Zusätzlich hat der Nutzer eine sehr genaue Zählung der bereits entnommenen Kapazität, eine Fahrtstromanzeige und eine Akkutemperaturanzeige. Damit wird eine genaue Reichweitenanzeige möglich.

Mit einem speziellen Ladegerät ergibt sich eine Ladezeit von ca. 2,5 Stunden bei 30% Restakkuladung. Die Lebensdauer der „Lifepo“-Akkus beträgt ca. 2.000 Zyklen bei 80 % Ladung (5,5 Jahre bei täglicher, voller Nutzung). Je größer der Akku, desto geringer die Belastung der einzelnen Zellen → längere Lebensdauer.

BRANDHEISS: Markus, im Namen von Brandheiß herzlichen Dank für die Vorstellung deines Gefährts. Wir wünschen dir allzeit gute Fahrt und vor allem weiterhin alles Gute auch im Dienst der Feuerwehr!